Prager Rattler

Der Prager Rattler ist eine Hunderasse aus Tschechien. Sie wird mit nationalem Standard bei der ČeskoMoravská Kynologická Unie (ČMKU), die das Land in der FCI vertritt, gezüchtet und von dieser der FCI-Gruppe 9 (Gesellschaftshund, Sektion 12: Rattler/Ratiers) zugeordnet. Der Standard wurde am 12. Oktober 1980 veröffentlicht und am 15. November 2008 überarbeitet. Am 2. Juli 2010 erfolgte in Řásná (Tschechische Republik) die Gründung der International Association of Pražský Krysařík (IAPK). Gründungsmitglieder waren Zuchtvereinigungen für den Prager Rattler aus Tschechien, Deutschland, Schweden, Italien, der Schweiz, Russland, Österreich, der Slowakei, China und Japan. Am 9. September 2010 übergaben Mitglieder der IAPK dem Tschechischen Dachverband ČMKU Unterlagen, damit dieser die Anerkennung der Rasse bei der FCI betreiben kann (die Anerkennung von Rassen wird jeweils durch die nationalen Dachverbände betrieben). Seit Februar 2011 wird die Rasse auch im VDH gezüchtet.

Es handelt sich um eine sehr alte – die älteste Tschechiens! – Hunderasse vom Pinschertyp aus dem damaligen Königreich Böhmen. Der Prager Rattler gilt als tschechische Nationalrasse. Seine Existenz wurde schon zu Lebzeiten Karl des Großen (742 bis 814 n. Chr.) belegt. Er zierte die Höfe böhmischer Fürsten und Könige und gelangte als Geschenk zu anderen europäischen Herrschern. Aus der Mode gekommen, verbreitete er sich später im einfachen Volk. Sein ausgezeichnet entwickeltes Geruchsvermögen, seine geringe Größe und seine schnelle Bewegung machten die Verwendung bei der Jagd auf Mäuse, Ratten und Wanderratten möglich – der Ursprung von seinem deutschen Namen: Rattler. Der Pražský Krysařík durchlief mehrere Perioden vom fast vollständigen Verschwinden bis hin zur Wiederbelebung der Rasse. Theodor Rotter setzte sich intensiv für die Erhaltung ein. Während der 30er Jahre hat er die typvollsten noch existenten Prager Rattler aufgespürt und mit dem Zuchtaufbau begonnen. Tragischerweise verlor er in den Kriegswirren seine Zuchtunterlagen. 30 Jahre später gelang Dipl. Ing. Findejs im nächsten Anlauf schließlich die Rasseerhaltung des Pražský Krysařík.