Warum ich in einem Dissidenzverband züchte …

… und nicht im VDH

Die Anerkennung der Rasse durch den Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) führt neben der selbstverständlich erfreulichen Signalwirkung leider auch dazu, dass Pražský Krysařík mit Papieren aus diesem Dachverband teilweise teurer verkauft werden. Es herrscht beim Laien das Denken vor, dass der VDH eine Art Gütesiegel für seriöse Rassehundezucht sei und man ist deswegen auch gerne bereit, dafür (etwas mehr) zu bezahlen. Dass sich gerade in einem großen Verband viel besser schwarze Schafe „verstecken“ können, da dort nicht gleichermaßen wie in einem kleineren Verband die soziale Kontrolle funktioniert, ist gerade manchem Hundehalter in spe nicht unbedingt klar. Auch sind einige dem VDH angeschlossenen Verbände und Vereine ziemlich lax in ihren Zuchtvorgaben – es gibt sogar solche, bei denen direkt aufeinander folgende Mehrfachbelegungen von Hündinnen toleriert werden; aus meiner Sicht ein klarer Verstoß gegen den Tierschutz.

Die VDH-Eintragung wird aller Voraussicht nach dazu beitragen, die Kommerzialisierung der Prager-Rattler-Zucht weiter voranzutreiben, der Pražský Krysařík wäre wegen dem Beginn der organisierten Hundezucht zu Beginn des 19. Jh. fast ausgestorben. Erst in den letzten 30 Jahren hat sich durch die intensive Arbeit der Tschechen und in den vergangenen drei bis vier Jahren auch in Deutschland viel getan. Heute erfreut sich der Pražský Krysařík wieder einer wachsenden Popularität.

Ich züchte deswegen bewusst in einem der führenden Dissidenz-Verbände, die von den Strukturen des VDH unabhängig sind. Aufgrund unserer besseren Überschaubarkeit können die im ACI e.V. besonders strengen Zuchtrichtlinien optimal durchgesetzt werden – ein für mich ausschlaggebender Vorteil unseres Verbandes, bei dessen angeschlossenem Verein CAR e.V. ich im Februar 2011 den zweiten Vorsitz übernahm. Das ACI-Motto “Rassehunde sind Kulturgut” passt zudem perfekt zum Pražský Krysařík.